Ljubljana: Knjižnica 2.0 Konferenz
Knjižnica 2.0 heist natürlich übersetzt Bibliothek 2.0. Zu diesem Thema fand in Ljubljana eine Konferenz stand, zu der ich eingeladen war die Keynote zu halten.
Die Konferenz wurde organisiert von der Slowenischen National- und Universitätsbibliothek (NUK). Eine tolle Atmosphäre, vor allem da nicht nur Bibliothekare sondern auch eine Leute außerhalb der Profession vorgetragen haben. Außer meinem Vortrag waren alle Vorträge in slowenisch, aber man hat mir die gesamten Zeit einen persönlichen Übersetzer zur Verfügung gestellt. , so das ich einiger Maßen der Konferenz folgen konnte.
Vorgetragen haben:
– Klemen Kocjančič – Administrator der slowenischen Wikipedia, der über eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Universitäten berichte (inzwischen haben 4 Fakultäten Projekte zum Erstellen von Wikipedia Artikel) aber gleichzeitig gibt es grosse Vorbehalte bei vielen anderen Professoren. Vielleicht wäre hier einmal eine Wikipedia Academy hilfreich? Gleichzeitig gibt es von der slowenischen Wikipedia bei Artikeln über Büchern Links zu dem Nationalen Gesamtkatalog CORBIS (in den fast alle slowenischen Bibliotheken katalogisieren)
Jugoslav Petkovič – Blogger und von der Firma Domenca d.o.o., die URLs vergibt, der auch stark für das Web 2.0 plädiert hat
– Vuk Čosić Künstler, der die Bibliotheken stark kritisiert und sagte das sich die Nutzer die eigene Wege suchen und nicht die von den Bibliothekaren eingeplanten Wege
Die Bibliothekarische Sichtweise wurde vertreten von:
– Tanja Merčun – Doktorandin der Bibliothekswissenschaft, die aber davor warnte das der Einsatz von Web 2.0 nicht nur „Lipsticks on Pigs“ sein darf, sondern das Bibliotheken auch die klassischen Services kritisch zu betrachten haben
– Zoran Krstulović – stellvertretender Direktor der Nationalbibliothek und verantwortlich für die Digitale Bibliothek Slowenien, die seit 2005 existiert, während man in Deutschland ja nach wie vor über die Digitale Bibliothek, diskutiert. Hier sind für die nächste Version verschiedene Web 2.0 Funktionen geplant, wie Geoinformationen über Karten so das man sich die Überdeckung von verschiedenen Karten anzeigen lassen kann. Inzwischen gibt es auch ein Blog zu dem Projekt.
Spannend fand ich das die Diskussionen Slowenien von der Nationalbibliothek angestossen wird, die dies aber auch als ihre Aufgabe ansieht, da sie Nationalbibliothek und grösste Universitätsbibliothek zugleich ist.
Die Abschlussdiskussion war ebenfalls sehr spannend, es wurde über die Wikipedia und den OPAC 2.0 diskutiert. Klassisch waren Aussagen wie „Its anywhere in the OPAC but the user have to learn to find it“. Jugoslav Petkovič vom Podium meinte dies wäre nicht sein Problem als Benutzer, worauf einer der Bibliothekare „Doch!“ rief. Mein Kommentar darauf war: “ I think the problem is that the librarians think that the user are the problem“. Ebenso habe ich auf das Video „The Opac sucks“ verwiesen.
Angeschnitten würde auch das Problem der kritischen Masse, was in Slowenien noch etwas grösser ist, da nur etwas über 2 Millionen Leute die Sprache sprechen. Eine wirklich Lösung konnte man hierfür natürlich nicht entwickeln.
Ich glaube die Veranstaltung hat das Thema „Knjižnica 2.0“ in Slowenien in eine breitere Diskussion überführt, so dass man gespannt sein darf was sich hier die nächsten Jahre entwickelt.
Tags:Bibliothek 2.0, Konferenzberichte, CORBIS, dlib.sl, Jugoslav Petkovi, Klemen Kocjani, NUK, Opac 2.0, Tanja Merun, The Opac sucks, Vuk osi, Web 2.0, Wikipedia, Zoran Krstulovi
jge
Ja, die OPACs sind Mist, unser in Erlangen jedenfalls. Aber das heißt nicht, dass man nicht auch was von den Nutzern verlangen dürfte. Differenziertere Suchmöglichkeiten gibt’s nur über kompliziertere Suchmasken oder kompliziertere Drill-Down-Möglichkeiten. Eine auf Vollständigkeit angelegte bibliographische Recherche hat auch nix davon, wenn die Treffer zum Beispiel nach „Relevanz“ sortiert werden.
Abgesehen davon denke ich, dass das größte Problem ist, dass die angebotene OPAC-Software sich 1. nicht schnell genug weiterentwickelt und 2. ohnehin nicht tolle Systeme durch Updates zu verbessern sucht, statt mal neu zu programmieren. — Bibliothekare müssen nicht mit ihrem OPAC zufrieden sein, aber sie haben doch recht wenig Einfluss darauf, wie er sich entwickelt. Es sei denn, die Bibliothek hat Ressourcen genug, selbst was zu basteln. Das sind aber nicht so viele.
Patrick Danowski
Naja gearde im Bereich Drill-Downs lassen sich beispielsweise duch Faceted Browsing deutliche Verbesserungen erziehlen. Ich wollte mit dem Beitrag auch nciht sagen das Informationskompetenz überflüssig wird nur das keiner Lust erstmal eine Gebrauchsanleitung zu lesen bevor er deinen Katalog bedienen kann, wenns bei Amazon und Google doch auch ohne Anleitung prima klappt
2. Wir Bibliotheken bezahlen meist die Firmen die Bibliothekssoftware herstellen, so dass wir sehr wohl einen Einfluss auf die Funktionen des Katalogs haben, jedoch sind oft Funktionen im Bereich der Ansachaffung und Katalogisierung wichtiger als in der Präsentation, also im OPAC, so dass die Priorität zur Weiterentwicklung hier meist einfach nicht hoch genug ist.