Ein Besuch in Belarus
Auf Einladung des Goethe Insituts Minsk und der Bibliothek der BNTU (Technische Universität in Minsk) durfte ich auf einer Bibliothekskonferenz in Belarus (Weißrussland) sprechen. Der Bibliotheksleiter, Alexey Skalaban (29), ist regelmäßiger Veranstalter dieser Konferen und er gilt in Weissrussland als einer der innovativen Köpfe und dies nicht ohne Grund wie ich in seinem Eröffungsvortrag der frei übersetzt“ Wie die BNTU neue Technologien einsetzt“ hieß.
Die Bibliothek hat ein Bibliotheksblog, verwendet Twitter und ist sowohl auf Facebook als auch auf Vkontact dem russischen Facebook Klone aktiv. Beispielsweise werden Cover von Neuerwebungen dort bereitgestellt und Nutzer können diese direkt kommentieren. Alle Diensten finden sich direkt auf der Homepage.
Neue Forscher füllen bei ihrem Beginn ein Formular aus und Benachrichtigungsdienste von EBSCO werden für sie eingerichtet, die die entweder per RSS oder auch per eMail empfangen können.
Im Anschluss gab es einen weiteren interessanten Vortrag von Petr Lapo von der Belarusian State University über die Zukunft von akademischen Bibliotheken, dort spiele sowohl der freie Zugang zu Informationsresourcen als auch die Bibliothek als Raum eine Rolle.
Diese ist wie mir leider erst hinter aufgefallen ist in meinem Vortrag „Die 10 Top Trend die uns angehen“ leider unter den Tisch gefallen. Den Vortrag habe ich auf Deutsch gehalten und er wurde von Irina Porashinskaja in das Russische übersetzt.
So manche deutsche Bibliothek kann von den Ideen der BNTU noch etwas lernen. Selbstverständlich(!) gab es einen WLAN Zugang auf der Konferenz. Leider war Twitter aufgrund technischer oder auch Sicherheitsprobleme nicht zugänglich, da jede Art von Scripte geblockt wurde. Das Konferenzprogramm wurde in einem Google Speadsheet erstellt und direkt in die Webseite eingebettet.
Der Abend war natürlich feucht fröhlich mit Wodka und Wein und einer sehr herzlichen Stimmung, die alle Sprachprobleme vergessen lassen hat. Am nächsten Tag hatte ich auch noch die Möglichkeit die Nationalbibliothek zu besuchen, die anstelle von fünf geplanten Jahren schon in drei fertig wurde. Der „Diamant“ ist in der Form einer Kugel angelegt, so dass jedes der 9 Millionen Bücher aus den Magazinen in nur 30 Minuten bereitgestellt werden kann.
Das Internet ist in den Räumen der Nationalbibliothek für jeden Benutzer 1 Stunde frei zugänglich im Anschluss kostet jede Stunde 200 belarussische Rubel was mir von den dort ansässigen Mitarbeiter des Goethe-Insituts als relativ günstig beschrieben wurde.
Insgesamt war es eine tolle Reise und ich hoffe Alexej und die hilfreichen Mitarbeiter des Goethe Instituts bald wieder zu treffen. Einen besonderen Dank nochmals an Alexander Nasartschuk und sein Team für die Unterstützung.
Tags:Veranstaltungen, Vortrag
Alexey Skalaban
Sure, Patrick, see you again! Nice post about Belarus!
Alexander Nasartschuk
Lieber Patrick, noch einmal vielen herzlichen Dank vom Goethe-Institut Minsk für den guten Beitrag zur Konferenz und zum internationalen Fachaustausch!! Alexander
H.Kuhlenkamp
Lieber Patrick Danowski, der Bericht aus Belarus war auch für mich interessant, jedoch kam ich nicht umhin, daran zu denken, dass es m.E. in Belarus einige Probleme mit dem „freien Zugang zu Information“ gibt, die mittels LIS nicht gelöst werden können, wenn sie sie auch mit betreffen.
Ob das bei einem Konferenz-Bericht erwähnt werden muss, ist vielleicht fraglich. Jedoch…