06 AM | 13 Okt

Warum del.icio.us für Bibliothekskataloge untauglich ist

Wie ich schon auf der INETBIB dargelegt habe, halte ich das, worauf Wilfred Drew von der Morrisville State College Library auf der Mailingliste web4lib darauf hinweist, nämlich dass über seinem Katalog die Bestände mit “post to del.icio.us” und addtoany bei del.icio.us erschlossen werden können, für schlecht. (Jakob Voß berichtet darüber) . Dies ist meiner Meinung kein vernünftiger Weg um Bibliotheksbestände zu taggen, sondern ein Irrweg. Wieso das? Die Objekte die in Del.icio.us erschlossen werden sind Webseite. Das heißt wenn 1000 Bibliotheken ihrer Kataloge per del.icio.us erschließen gibt es für ein und das selbe Buch bis zu 1000 Einträge, weil die Webseiten der Kataloge immer andere sind. Benutzer die nun bei del.icio.us suchen erhalten nun 1000 Einträge angeboten, die ihm aber nur wenig mehr Informationen bieten. Zusätzlich ist es den Bibliotheken nicht möglich von der Arbeit zu profitieren, die in einem anderen Bibliothekskatalog durchgeführt wurde.

Was wäre somit die Alternative. Der richtige Weg wäre ein System zu nehmen bei dem nicht Webseiten die zu erschließenden Objekte sind, sondern Medien. Beispiele hierfür sind CiteULike,Bibsonomy (der Literaturanteil) und LibraryThing. Bibliotheken sollten sich Methoden überlegen wie in diese Systeme ergänzende Informationen zu den Medien eingetragen werden können. Es wäre natürlich illusorisch zu erwarten, dass es dann pro Medium nur ein Eintrag geben wird, jedoch wäre es einfacher Möglich durch das Anpassen der einzelnen Einträge diesem Ziel immer näher zu kommen.

Del.icio.us eignet sich hingegen hervorragend für das Ersetzen der bisherigen Linklisten und dem Erschließen von Internetquellen. Bibliotheken, die dies tun, findet man im netbib Weblog.

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